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Bernd Thill
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Aktualisiert am 04.03.2024
© Bernd Thill - Version 3.20

über Mich

Ich wurde 1977 geboren. Ich bin seit der Geburt schwerstbehindert und somit auf andere Menschen angewiesen. Ich habe eine infantile Zerebralparese mit einer Ataxie und einer Athetose, auch eine Lautbildungsstörung gehört zu meiner Behinderung. Ich kann wegen meiner Behinderung nicht richtig sprechen. Man muss mir das Essen eingeben, zu trinken geben, mich an- und ausziehen, aufs Klo bringen, waschen usw., aber am Computer bin ich selbstständig. Das alles und viel mehr, zeige ich in meinen Videos. Diese Filme kann man auf meinem YouTube Kanal und hier auf meiner Homepage ansehen.

Mit acht Jahren kam ich in die Vorschule und mit neun in die erste Klasse, im Zentrum für Körperbehinderte. Mit zehn saß ich zum ersten mal vor einem Computer, das hat mein Leben verändert und mir wurde mit 12 ein PC für die Schule zur Verfügung gestellt. In der selben Zeit durfte ich in einen Elektrorollstuhl (Estuhl) rein, das war richtig geil, dass ich mich zum ersten Mal alleine fortbewegen konnte. Davor schob oder trug mich immer jemanden. 1995 hatte ich meinen Hauptschulabschluss in der Tasche.

1997 arbeitet ich für ein Jahr in den Mainfränkischen Werkstätten in Würzburg, da hatte ich für drei Tage in der Woche bei den Johannitern einen ausgelagerten Arbeitsplatz, die anderen zwei Tage war ich in der Werkstatt. Von 1998 bis 2001 durfte ich ins Berufsförderzentrum (bfz) in Würzburg, da erlernte ich im Rahmen eines Lehrgangs die Web- und Anwendungsprogrammierung. Ich war der erste mit einer schweren Körperbehinderung, der im bfz eine Fortbildung machen konnte. Danach arbeitete ich zehn Jahre als Programmierer, in der Tochterfirma mig mbH, der Mainfränkischen Werkstätten in Würzburg. Seit April 2011 arbeite ich aus persönlichen Gründen nicht mehr.

Im August 2004 zog ich in eine vom Arbeiter-Samariter-Bund Würzburg betreute Wohngemeinschaft. Im Oktober 2011 zog ich in eine eigene Wohnung, hier lebe ich selbstbestimmt. Ich habe meine Wohnung so eingerichtet, dass ich mit meinem Estuhl alle meine Geräte, die ich selbst bedienen kann, erreiche. Damals hatte ich sieben Stunden am Tag eine Assistenz, mit dieser organisierte ich meinen Haushalt.
Seit September 2017 habe ich eine 24 Stundenassistenz (eine Individuelle Schwerstbehindertenassistenz = ISA). Mit der ISA kann ich zu 100% selbstbestimmt Leben und meinen Alltag individuell gestallten, so wie jeder Andere auch.

Meine Assistenz unterstützt mich auch bei meinen Hobbies. Ich fahre gerne in die Natur, höre Musik, koche gern, filme mein Leben, schreibe Gedichte, bzw. Geschichten, spiele Schach, züchte Pflanzen, interessiere mich für Astronomie, sammle Baumwollstrumpfhosen (die ich auch anziehe) usw.

Wegen der Spastik ziehe ich nie Schuhe an, meine Zehen sind sehr oft gekrümmt, mir schmerzen meine Füße wenn ich Schuhwerk an habe. Deswegen fahre ich überall nur mit Socken oder mit einer Strickstrumpfhose hin, wenn es kalt ist, habe ich dicke Strümpfe und eine Wollstrumpfhose an.

Ich ziehe gerne Strumpfhosen an, da sie sehr bequem und warm sind. Vom Frühling bis zum Herbst ziehe ich meist Feinstrickstrumpfhosen an, im Winter habe ich immer dickere Wollstrumpfhosen unter der Hose an! Im Haus ziehe ich über die Strumpfhose keine normale Hose drüber. Deswegen habe ich eine Strumpfhose in mein Logo integriert, da sie einfach zu meiner Person gehört. Ich stehe dazu!

Vor einigen Jahren lag ich manchmal für ca. eine Stunde zum entspannen in meinem Wasserbett. Ich lag mit meiner Tagesstrumpfhose, die ich am Tag an hatte, und meinem Sweatshirt zugedeckt da. Es kam oft vor, dass ich dabei einschlief. In der Nacht habe ich immer eine Strumpfhose zum schlafen an, es ist sehr angenehm, so im warmen Bett zu liegen.

Im August 07 probierte ich ein Urinalkondom zum ersten mal aus, es funktionierte sehr gut. Ich versuchte es mit Erfolg noch einige male und entschied, dass ich mir auch welche verschreiben lasse. Seit Oktober 2007 habe ich meine eigenen Kondome und Beutel, ich trage sie sehr oft. Wenn ich unterwegs bin, ist dieses Pinkelsystem besonders praktisch. Wenn ich mal muss, brauche ich keine behindertengerechte Toilette suchen, ich kann es einfach laufen lassen. Damit habe ich wieder etwas mehr Freiheit gewonnen.

Im April 2015 war dieser Bericht über mich in der Mainpost.

Für die Zukunft wünsche ich mir, dass die Menschen erkennen, was sie tun. Denn wenn es so weiter geht, werden vielleicht einige Texte von mir Realität. Das wäre nicht so gut. Mir macht es etwas Angst, wenn ich sehe, bzw. höre, was zurzeit auf unserer Welt so alles passiert. Da denke ich mir oft, wie lange kann ich noch so leben, wie ich heute lebe. Denn wenn unser System zusammen bricht, dann sind die Behinderten, Kranken und die Alten verloren. Jeder Mensch sollte das bekommen, was er braucht und nicht nur das Minimum. Denn leider kann man sich sein Leben nicht aussuchen.